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Lügner haben mehr im Kopf

Laut einer US-Studie verfügen notorische Schwindler über 20 Prozent mehr weißer Hirnsubstanz.

Los Angeles – Bislang ging der Volksmund davon aus, dass Lügner lange Nasen oder kurze Beine haben. Doch jetzt haben amerikanische Forscher entdeckt, dass hier eine andere Charakterisierung der Wahrheit sehr viel näher kommt: Notorische Lügner haben deutlich mehr weiße Hirnsubstanz!

Das Geheimnis der Lügner

Schon länger haben Neurologen und Experten für Neuronation nach einem Lügenzentrum im Gehirn gefahndet – bislang erfolglos. Auch an der University of Southern California in Los Angeles waren Forscher bei freiwilligen Testpersonen auf der Suche nach dem Geheimnis des Lügens. Sie untersuchten das Hirn der Probanden im Kernspintomographen. Dabei machten sie die überraschende Entdeckung: Hirne von pathologischen Lügnern besitzen viel mehr weiße Hirnsubstanz. Die Lügner haben davon rund 22 Prozent mehr in ihren Köpfen als „normale“ Personen.

Die weiße Hirnsubstanz enthält die Verbindungsleitungen zwischen den Nervenzellen. Diese bilden selber die graue Hirnsubstanz. Und auch hier entdeckten die Forscher deutliche Unterschiede. Lügner besitzen gut 14 Prozent weniger an grauer Hirnsubstanz. Diese Zahlen veröffentlichten die Wissenschaftler in der Oktober-Ausgabe des „British Journal of Psychiatry. Damit gibt es jetzt erstmals ein anatomisch nachprüfbares Merkmal, das ein Indiz für einen skrupellosen Schwindler sein könnte.

 

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Liar, liar, brain’s on fire!

Die Forscher Yaling Yang und Adrian Raine vermuten, dass eine bessere Vernetzung der Nervenzellen eine wichtige Voraussetzung für perfektes Lügen ist. Dieses erfordert nämlich viel mehr Anstrengung als das schlichte Sagen der Wahrheit. Auch dies konnten die Forscher mit ihren Untersuchungen im Kernspintomographen nachweisen. Klar, Lügen ist nicht einfach. Der Lügner muss ja sowohl die Denkweise seiner Mitmenschen erfassen als auch gleichzeitig seine Emotionen kontrollieren. Gutvernetzten Hirnen fällt dies offenbar leichter. Unbeantwortet bleibt aber vorerst noch die Frage nach Ursache und Wirkung. Werden Menschen zu Lügnern, weil sie viel weiße Hirnsubstanz besitzen? Oder entwickeln umgekehrt Gewohnheitslügner durch diese Art von Gedächtnistraining mit der Zeit mehr Verbindungsleitungen zwischen den Nervenzellen? Sicher ist nur, dass die entdeckte Hirnanomalie der Lügner auch damit einhergeht, dass sie beim Lügen kein schlechtes Gewissen entwickeln.

Es ist schon länger bekannt, dass autistische Kinder weniger weiße Substanz besitzen. Ihnen fällt es besonders schwer zu lügen.

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