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Der Hauch von Damals

Ob Mamas Waschmittel, der Duft von Flieder vom ersten Frühlingserwachen oder das Aroma des Lieblingsdesserts: Gerüche lösen oft eine ganze Flut von Erinnerungen in uns aus. Offenbar werden die Gedächtnisspuren zusammen mit der jeweiligen Duftmarke im Gehirn abgespeichert. Steigt uns der Hauch von damals später erneut in die Nase, sind die damit verknüpften Erlebnisse prompt wieder präsent.

Wen im Schlaf der gleiche Duft umweht wie beim Pauken, der behält das Gelernte besser.

Forscher der Universitäten Hamburg und Lübeck fanden nun in einem Experiment heraus, dass die per Nasenkitzel ausgelöste Aktivierung von Gelerntem sogar das Behalten fördert – sofern der Duft beim Pauken auch den Schlaf versüßt!

In ihrem Versuch ließen Björn Rasch und Kollegen Testpersonen bei einer Art Memoryspiel am Computer Anordnung von Kartenpaaren lernen und fächelten unterdessen Rosenduft um die Nase. Anschließend ging es zur Nachtruhe ins Schlaflabor.

Einen Teil der Probanden umwehte während der Tiefschlafphase dann erneut der Geruch der königlichen Blume – freilich ohne, dass sich irgendein Schläfer dessen bewusst geworden wäre. Dennoch zeigte sich am nächsten Morgen, dass sich genau diese Versuchsteilnehmer besser an die Positionen der Karten erinnern konnten als jene, die die Nacht ohne Rosenduft verbracht hatten.

Der gedächtnisfördernde Effekt stellte sich aber nicht bei jedem Lerninhalt ein: Wer etwa vor dem Schlafengehen gelernt hatte, mit den Fingern eine bestimmte Tastenfolge zu tippen, profitierte nicht vom Rosenduft. Solches »prozedurale« Wissen wird anders im Gehirn gespeichert als räumliche oder semantische Informationen. Nur diese beanspruchen vornehmlich den Hippocampus, welcher geruchssensibel reagiert.

Der Grund: jene Hirnareale, die unsere olfaktorische Wahrnehmung steuern, stehen in direkter Verbindung mit dem Hippocampus. Und tatsächlich konnten die Wissenschaftler mittels funktioneller Magnetresonanztomografie nachweisen, dass dieses Areal am unteren Rand der Großhirnrinde immer dann besonders aktiv wurde, sobald der Rosenduft ausströmte.

Die duftende Merkhilfe blieb auch dann wirkungslos, wenn es nur im Schlaf, nicht aber während des Lernens nach Rosen roch oder wenn der Duft in der (traumreichen) REM-Phase präsentiert wurde. Für mich als Gedächtnistrainer war dfolgende Erkentniss aus diesem Experiment von hohem Wert: Um neues Wissen besonders effektiv ins Langzeitgedächtnis zu verfrachten, muss es also offenbar im Tiefschlaf erneut aktiviert werden. Was wiederum mit etwas Geruchsnachhilfe prima als Gedächtnistraining funktioniert.

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Digital Natives

Der amerikanische E-Learning-Experte Professor Marc Prensky prägte 2001 den Begriff der Digital Natives. Prensky beschrieb damit eine Generation, die mit den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten des World Wide Web groß geworden ist. Spielerisch und ganz ohne Berührungsängste recherchieren sie im größten Informationspool aller Zeiten und trainieren Ihr Gehirn so per Neuronation nebenbei ganz automatisch.

Ihnen gegenüber stehen die Jahrgänge, die vor 1980 geboren wurden: Sie werden als Digital Immigrants bezeichnet. Aufgefallen war Prensky die Kluft zwischen „digitalen Ureinwohnern“ und „digitalen Immigranten“ an Universitäten und Schulen: In Bezug auf Internet- und Computernutzung stellte Prensky eine Umkehr des Wissenstransfers fest. Die Lernenden erklärten den Lehrenden die Möglichkeiten der digitalen Werkzeuge.

Die Sorgen, die wir „Älteren“ uns um die digitale Verdummung einer ganzen Generation nach uns machen, sind also eigentlich die Sorge um uns selbst. Wenn Erwachsene auf die Kinder schließen, dann hat sich der Generationenwechsel verkehrt – und es stellt sich die Frage, wer hier von wem noch etwas lernen kann.

Früher war alles besser!?

Ein Credo, das wir noch von unseren Großeltern oder sogar Eltern kennen und das schon damals nicht wirklich stimmte. Früher war nicht alles besser, nur anders.

Als Digital Immigrant fragt man sich ja schon manchmal, wie konnten wir Kinder der Generation der vor 1980 Geborenen nur so lange überleben? Ganz ohne Smartphone und Internet? Eigentlich ganz einfach. Nämlich so:

In meiner Kindheit spielten wir Kinder noch auf der Straße und „im Dreck“. Zuhause mussten wir sein, wenn die Kirchturmuhr 18.00 Uhr schlug, der Tante Emma Laden schloss und in den Straßen die Laternen angingen. Die 3 Kilometer zu meinem besten Freund lief ich zu Fuß in den Nachbarort. Klingeln musste ich bei ihm nicht, ich ging durch die Küche rein, denn die Küchentür war immer nur angelehnt. Meine Eltern hatten meistens keine Ahnung, wo ich genau war. Handys besaßen wir alle nicht.

Wir versteckten uns im Heu des benachbarten Bauern, bauten Baumhäuser und kletterten im Wald auf Jagdsitze oder auf dem Feld auf Strohballen. Wir bauten Flöße aus herumliegenden Hölzern und kenterten damit im Fluss. Wenn es zu regnen anfing, spielten wir weiter und wurden nass – oder stellten uns kurz unter eine Tanne.

Kennst du das auch? Kommt dir das bekannt vor? Dann wurdest du wohl vor 1980 geboren! Herzlichen Glückwunsch. Jetzt darfst du etwas von deinen Kindern lernen …

Veränderung und Innovation

Wenn sich die digitale Lebenswelt den „Älteren“ nicht mehr erschließt, bleibt nur die Sorge. „Doch anders als in vergangenen Jahrzehnten, in denen Rock ’n’ Roll und Punk nur die Musik verändert haben, stellen die Digitalisierung und die daraus erwachsende Jugendkultur erstmals die gesamten gesellschaftlichen Strukturen nachhaltig auf den Kopf.“ Philipp Riederle beschreibt dieses Szenario in seinem Buch „Wer wir sind und was wir wollen“.

Für die Jungen ist die digitale Welt eine Mitmachkultur. Durch zahlreiche Kreativtools kreieren sie Angebote und Kooperationsmöglichkeiten. Gratis verfügbare Blogs, Tauschbörsen für Fotos, Grafiken und Musik machen den herkömmlichen Dienstleistern Konkurrenz. Zumeist steht dabei gar nicht der Profit, sondern die Bereicherung des digitalen Gemeinwesens im Vordergrund. Und das ist laut Riederle vielleicht der wesentlichste Unterschied: „Die Paradigmen haben sich verschoben, wir kommunizieren nicht vom Sender zum Empfänger, sondern miteinander. Die digitale Welt ist kein Paralleluniversum, sondern es ist unsere Welt, die wir gestalten.“

„Digital Natives“ sehen nicht fern, weil Fernsehen bedeutet, sich einem vorgeschriebenen Programm zu unterwerfen. „Programm“ kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet „Vorschrift“. Fernsehen wann und wo man will, lautet die Devise.

Eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat belegt, dass gerade einmal 3 Prozent der Jugendlichen, die älter als 14 Jahre sind, den Computer mehr als vier Stunden pro Tag für Computerspiele nutzen. 59 Prozent spielen Denk- und Strategiespiele, 18 Prozent nutzen den Computer zur Weiterbildung oder zum Sprachentraining. 96 Prozent der jugendlichen Nutzer von sozialen Netzwerken kennen ihre Internetkontakte auch real. Diese Zahl kann man glauben oder nicht, sie widerspricht jedoch gängigen Klischees.

Die beruhigende Nachricht für alle besorgten digitalen Immigranten lautet: Das Internet ermöglicht und verstärkt soziale Interaktion, es verhindert sie nicht.

Die „Generation online“ ist vor allem eins, multitaskingfähig. Diese spezielle geteilte Aufmerksamkeit ist eine Art, Dinge effizienter abzuarbeiten. Die neue Generation ist nicht reizüberflutet, sie sucht und findet und selektiert. Sie wird schneller erwachsen, weil sie Zugang zu allem hat. Digital Natives haben einfach eine andere Erwartungshaltung an die Medien. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei einmal dahingestellt. Fakt ist: Wir können es nicht mehr ändern und schon gar nicht verhindern.

Die Digitalisierung der Welt führt zu einer kaum abschätzbaren Generationenbewegung. Und Veränderungen machen Angst. Ulrike Wagner, die Direktorin des Instituts für Medienpädagogik, sieht es ähnlich: „Ein schlichtes ‚Früher-war-alles-besser‘ verklärt den Blick und lässt außer Acht, welche Potentiale diese neuen Medien mit sich bringen.“

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